Der Wettergott und die Maler

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Das Wetter, ein leidiges Thema.
Sobald die frostigen Temperaturen verschwunden sind beginnt die Fassadensaison. Und da die Winter (gerade hier in Köln) immer milder werden, beginnt sie immer früher und dauert auch immer länger.

Aber es sind nicht nur die Temperaturen von unter 5° die uns das Leben schwer machen, sondern auch Taufeuchte und Regen behindern uns bei der Ausführung unserer Arbeiten.

Zu tiefe Temperaturen, unter +5°, stören die Trocknung unserer Beschichtungsstoffe empfindlich und können zu Anstrichschäden führen.
Diese Schäden können z.B. eine ungleichmäßige wolkige Oberfläche, oder wenn es ganz schlimm wird, ein nicht haftender Anstrich sein.

Taufeuchte hingegen wirkt wie eine Trennschicht zwischen Untergrund und Anstrich und verhindert dass unsere Farben oder Grundierungen gut auf dem Untergrund haften und sich mit diesem verbinden.

Der Regen, und gerade so heftige Schauer und Gewitter wie sie derzeit über uns hinweg ziehen, ist in der Lage einen noch nicht durchgetrockneten Anstrich wieder von der Wand zu waschen. Auch hinterlassen Regentropfen im nicht durchgetrockneten Anstrich unschöne kleine Krater, die nur durch einen zusätzlichen Anstrich wieder verschwinden.
Selbst wenn es nicht schüttet wie aus Eimern, be- oder verhindert ein nasser oder feuchter Untergrund (wie schon bei der Taufeuchte beschrieben) eine gute Haftung unserer Materialien auf dem Untergrund.

Bei allen technischen Bedenken gegen die Ausführung von Malerarbeiten im Aussenbereich bei kaltem oder nassem Wetter sollte man auch nicht vergessen dass es für uns und unsere Kollegen alles andere als angenehm ist, nass und frierend auf einem Gerüst zu stehen.

Wenn wir also unsere Arbeiten aufgrund des Wetters unterbrechen, oder im Vorfeld schon verschieben müssen, dann tun wir das aus gutem Grund.
Auf den Stress kurzfristig andere Baustellen für die Mitarbeiter zu aktivieren, könnten wir gerne verzichten. Denn selbstverständlich schicken wir unsere Kollegen in solchen Fällen nicht nach Hause, oder hängen sie in unserer Werkstatt an Haken auf bis das Wetter wieder besser wird.
Wir suchen dann fieberhaft nach Ausweichmöglichkeiten, die dann ja auch erst einmal eingerichtet und mit Material bestückt werden müssen. Dummerweise können wir diese Baustellen dann aber auch nicht beim ersten Sonnenstrahl wieder verlassen und den Kunden dort ein halb fertiges Zimmer zurücklassen.

Ein weiter Grund, abgesehen vom organisatorischen Stress, warum wir solche Verzögerungen lieber vermeiden möchten sind unsere Rechnungen.
Denn abgerechnet wird zum Schluß, also wenn wir unsere Leistung zu 100% erbracht haben. Und je länger sich die Fertigstellung der Arbeiten hinauszögert, umso später kommen wir an ihr Geld.

Darum bitten wir Sie, unsere Kunden, um Geduld und Verständnis. Manchmal steht es einfach nicht in unserer Macht.

Wir können schon viel, aber kein Wetter.

Vom Regen aufgeweichte Grüße
SM

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Trocknungszeiten. Das große Rätsel des Maler- und Lackierer Handwerks.

Ein Mysterium? Notwendige Pause im Beschichtungsaufbau? Aufgezwungene Arbeitsunterbrechung oder faule Ausrede für eine lange Mittagspause?

Auf jeden Fall immer wieder ein guter Grund für eine kleine Diskussion auf der Baustelle. Meistens ausgelöst durch ungeduldige Kunden, oder ebenso ungeduldige Handwerkskollegen anderer Gewerke, die an den von uns bearbeiteten Flächen arbeiten möchten.
Aber mal ganz ehrlich, wir würden auch gerne ohne Verzögerung Schicht auf Schicht auftragen.
Funktioniert so aber nicht.

In der Regel geht es um die Haftung der Beschichtung am Untergrund, bzw. der vorherigen Farb- oder Spachtelschicht.
Wenn die erste Schicht nicht durchgetrocknet ist, wird die nächste unter Umständen Probleme machen.
Und wer möchte schon die Farbe abblättern sehen? Es macht hier einfach keinen Sinn zu hetzen oder zu pfuschen (verhuddele, wie mer in Kölle säht).
Gut Ding will eben Weile haben.

Für einen lösemittelfreien Tiefgrund (z.B. auf Putz oder Gipskarton) empfehlen die Hersteller in der Regel 12 Std. Trocknungszeit, einen Primer (auf Holz oder Metall) lösemittelhaltig kann man hingegen auch schon mal nach 3 Std. überstreichen, Primer auf Wasserbasis brauchen dagegen schon wieder ihre 12 Std. bis zur nächsten Beschichtung. Auf Holz werden bis zu 24 Std. empfohlen.
Gerade beim lackieren können wir nicht „abkürzen“.
Schließlich soll ja auch zwischen den Anstrichen noch einmal geschliffen werden, oder nicht?
Und das geht eben nur mit einem getrockneten Anstrich.

Genau so verhält es sich auch mit Gips- und Dispersionsspachtelmassen.
Wenn sie nicht durchgetrocknet sind, sind nicht schleifbar.
Noch feuchte Spachtelmasse zu überstreichen hat ein fleckiges Anstrichbild zur Folge. Tapeten, bzw. der Kleister, trocknen nicht ordentlich, und die Tapete bekommt Falten oder die lange einwirkende Feuchtigkeit verändert die Farben von Motivtapeten.

Alles, was zu besitzen sich lohnt, lohnt auch, daß man darauf wartet. (Marilyn Monroe, 1926-62).

In diesem Sinne.

Trockene Grüße.
SM

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Wo ist der Chef?

Gute Frage.
Tja, wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, bei der Arbeit.

Scherz beiseite.

Sie gehen jetzt wieder? Arbeiten Sie nicht mit?

Das sind Fragen die wir hin und wieder hören.

Und die harte, unausweichliche Wahrheit ist sehr oft: Nein, leider nicht.

Wir lieben unseren Beruf. Und wir arbeiten auch sehr gerne aktiv auf den Baustellen mit. Aber zu unseren Aufgaben gehört auch der ganze administrative Bereich. Ortstermine mit Kunden und Planern, ohne die es zu keinen neuen Aufträge mehr kommen würde, das Schreiben von Angeboten und Rechnungen, das Einrichten neuer Baustellen und das Abräumen der fertiggestellten, Aufmaße erstellen und und und. Dazu noch eine überraschend hohe Anzahl an Telefonaten machen es uns sehr schwer, auf den Baustellen kontinuierlich mitzuarbeiten.
Während die tagtägliche Büroarbeit noch gut in den Tagesablauf zu integrieren ist, sind Ortstermine und Telefonate nicht so einfach zu planen. Denn gerade bei den Kundenterminen nehmen wir natürlich Rücksicht auf die Terminwünsche der Kunden. Bei Planern, Architekten und Bauleitern müssen wir uns in der Regel den Terminvorgaben beugen, was es auch nicht einfacher macht, daneben auf der Baustelle noch permanent präsent zu sein.

Und damit sind wir beim eigentlichen Problem, der Präsenz.

Denn mal ehrlich: Einen (oder zwei) Malermeister, die nur stundenweise mitarbeiten können, zwischendurch zu Terminen aufbrechen müssen und deren Arbeit schlimmstenfalls auch noch ständig vom Klingeln des Mobiltelefons unterbrochen wird, möchte kein Kunde sehen.

Ich fürchte auch, dass wir unter den beschriebenen Umständen mehr Unruhe verbreiten würden als dass wir eine wirkliche Hilfe sind.

Deswegen beschränken wir unsere Baustelleneinsätze auf eher kleinere Projekte, die sich gut mit unseren anderen Aufgaben vereinbaren lassen, oder wir unterstützen unsere Kollegen wenn es mal eng wird.

Was jetzt für einige von euch vielleicht als Nachteil in unserer Organisation aussieht, wird andererseits von unseren Kunden seit 21 Jahren als Service geschätzt: Erreichbarkeit, Kommunikation und schnelle Reaktion. Mit allen Vor- und Nachteilen.
Aber: Wir sind von den Qualitäten unserer Mitarbeiter überzeugt und wissen unsere Kunden in besten Händen.
Also seid unbesorgt, wir arbeiten auch.PINZL_Zebra

Fleißige Grüße
SM

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Erfolgreich abgeschlossen. Ein Nachtrag.

Nachtrag zu unserem Beitrag ‚Skepsis auf beiden Seiten‘.

Wir haben den beschriebenen Auftrag bekommen und mittlerweile auch schon ausgeführt.
Erfolgreich, wie ich hinzufügen möchte.
Eigentümer und Hausverwaltung sind mit dem erzielten Ergebnis sehr zufrieden.
Wir auch.

Nochmal zur Erinnerung:
Eine Fassade mit einem ungleichmäßigem Anstrich, der auf einem ungleichmäßig gefilzten Putz gestrichen wurde. Das Ergebnis war eine wolkige Fläche voller Ansätze.

Unsere Lösung (in Absprache mit dem Farbenhersteller):
Grundanstrich mit Keim Contact Plus, einer hochgefüllten Grundbeschichtung, dann ein Anstrich mit Keim Soldalit im gewünschten Farbton.
Der Grundanstrich sorgte aufgrund seiner Körnung für eine gleichmäßige Struktur, die die vorhandene, aber unerwünschte wolkige Struktur ausglich.
Der Schlußanstrich wurde gleich von vier Mitarbeitern ausgeführt. Das war nötig um eine schöne, gleichmäßige Fläche ohne Ansätze gewährleisten zu können, trotz der hohen Temperaturen (siehe auch ‚Hitzefrei. Oder so was ähnliches‚).

Es hat funktioniert.
Der Anstrich ist gleichmäßig und ansatzfrei.
Aber genauso wichtig wie die gut geplante Ausführung, war die Kommunikation mit dem Kunden.
Denn nur wenn die Erwartungen des Kunden bekannt sind, und ihm das maximal erreichbare Ergebnis erklärt wird, kann auch ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden.
Wenn die Schere zwischen Erwartung und möglichem Ergebnis zu weit geöffnet ist, ist eine erfolgreiche Auftragsabwicklung kaum möglich.
Deswegen, auch wenn’s ein alter Hut ist: Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.

Zufriedenen Grüße
SM

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Hitzefrei. Oder so was ähnliches.

Wir wollen jetzt hier nicht über die herrschenden Temperaturen jammern (es ist halt Sommer), aber sie machen die Arbeit für uns und viele Kollegen, auch anderer Gewerke, nicht gerade einfach.

Bei diesen Ozonwerten ist Vorsicht angesagt. Da sollte niemand zu lange draußen oder sogar in der prallen Sonne arbeiten, und der Nachschub an Flüssigkeit muss auch gewährleistet sein.
Aber das wissen und beherzigen wir ja hoffentlich alle.

Was allerdings nicht alle wissen ist, dass es auch technische Probleme mit der sommerlichen Hitze gibt.
Viele denken das es ja optimales Fassadenwetter sei.
Leider ist dem nicht so.
Die Farben trocknen zu schnell auf, auch in schattigen Bereichen.
Das wiederum beeinträchtigt unter Umständen die Haftung am Untergrund.
Sicher sind aber optische Mängel zu erwarten.
Der Anstrich wird streifig oder wolkig, es ist fast jeder Pinselstrich zu erkennen.
Da hilft es manchmal auch nicht den Arbeitsbeginn vorzuziehen. Selbst wenn man bereits um 06.00 Uhr anfängt, ist der Untergrund noch immer zu warm, einfach weil über Nacht keine wirkliche Abkühlung stattgefunden hat. Eine morgendliche Temperatur von über 25° ist keine Seltenheit im Moment und die ersten Sonnenstrahlen heizen die Luft sofort auf. Da hat man kaum zwei bis drei Stunden Zeit zu arbeiten, bevor man unterbrechen und die Baustelle wechseln muss.
Das macht keinen Sinn.

Auch wenn es manchem Kunden nur schwer zu vermitteln ist, in solchen Fällen müssen die Arbeiten unterbrochen werden.
Erstens um unsere Mitarbeiter zu schützen, nicht das sie Hitzefrei bekämen, wir haben uns natürlich um Ausweichmöglichkeiten gekümmert ;-).
Und zweitens um eine fachgerechte Ausführung der Malerarbeiten gewährleisten zu können.
Denn das ist doch wo es am Ende drauf ankommt: Ein gutes Endergebnis mit dem alle zufrieden sind.

Deodorierte Grüße
SM

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Nicht mit uns!

Es ist passiert.
Ein Kunde wurde cholerisch.
Der Grund dafür? Ganz ehrlich: Keine Ahnung.

Das ist geschehen:Wir haben im Auftrag einer Hausverwaltung Fenster lackiert. Ein einfacher Überholungsanstrich. Termine mit Mietern und Eigentümern gemacht, pünktlich angerückt und losgelegt.

Die Arbeiten bei Herrn X (Ca. 60 Jahre alt, selbstständiger Jurist) abgeschlossen, Abdeckungen entfernt, den mitgebrachten Staubsauger eingesetzt und zu guter letzt schaut sich unser Mitarbeiter (Malergeselle seit 25 Jahren) mit Herrn X die Fenster an, bekommt grünes Licht und verabschiedet sich. Es gab sogar ein kleines Trinkgeld.
Wenig später klingelt unser Telefon. Herr X ist dran und brüllt sofort los:
Warum noch niemand zur Abnahme bei ihm gewesen wäre (keine 30 Minuten nach Abschluss der Arbeiten bei ihm)? Wer sich die Scheiße denn jetzt anschauen würde? So eine Scheiße hätte er noch nie erlebt! Der Chef oder ein Meister müssten sofort kommen und mit ihm den Mist abnehmen!
Er lässt keinen Einspruch zu und polemisiert weiter. Auch die mehrfache Ankündigung das Gespräch unter diesen Umständen abzubrechen kann ihn nicht bremsen.
Also bricht der Kollege das Gespräch ab. Hätte ich auch getan.

Was mag in Herrn X vorgegangen sein?
Wir wissen es nicht. Was soll in den wenigen Minuten nach verlassen seiner Wohnung furchtbares passiert sein? Im schlimmsten Fall ist Lack auf das Fensterglas gekommen. Doch das rechtfertigt sicher nicht einen solchen Ausraster.

Ein solches Verhalten ist in unseren Augen völlig inakzeptabel. So lassen wir nicht mit uns reden. Wenn jemand unsere Leistung kritisieren möchte, kann er das natürlich gerne tun. Schön wäre eine konstruktive Kritik, man kann aber auch mal einfach schimpfen wenn etwas schief gegangen ist.
Aber losbrüllen und unsere Arbeit als Scheiße beschimpfen?

Nein, nicht mit uns.
Auch wenn man uns Handwerkern gerne einen eher rüden Umgangston nachsagt, so lassen wir nicht mit uns umgehen.
In diesem Sinne: Nicht aufregen, locker bleiben.

SM

PS: Auch Tage später gab es keine Rückmeldung seitens der Hausverwaltung oder des Herrn X. Wir werden wohl nie erfahren was ihn so aufgebracht hat.

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Skepsis auf beiden Seiten

Ortstermin am Objekt.
Unser Kunde, ein Vertreter der Eigentümergemeinschaft, erklärt uns detailliert die Problematik.
Es geht um einen ungleichmäßigen Fassadenanstrich (ca. vier Jahre alt) und den schlecht gefilzten Putz darunter. Die beiden ausführenden Firmen (Putzer und Maler) sind nicht mehr im Spiel und wir sollen nun retten was zu retten ist.

Eine unangenehme Situation. Aber nichts was man nicht durch genaue und schriftlich fixierte Absprachen im Vorfeld regeln könnte.

Richtig interessant wurde es durch die Bemerkung des Kunden, dass es mit allen an der damaligen Sanierung beteiligten Handwerkern, nicht nur mit den beiden erwähnten Gewerken, Probleme gegeben habe. Ein solcher Satz macht natürlich hellhörig.

Erfahrungsgemäß kommt eine solche Aussage von nicht ganz so einfachen Auftraggebern. Welche uns aber noch nie abgeschreckt haben.
Nur in Verbindung mit der delikaten Aufgabenstellung lässt uns diese Bemerkung aufhorchen. Ich will nicht sagen die Alarmglocken klingelten, aber es geht in diese Richtung.

Wenn wir von A bis Z abliefern könnten, wäre uns wohler. Aber auf einem bereits bemängelten Untergrund zu arbeiten, aus Kostengründen nicht die optimale Lösung anbieten zu können und das bei einem Kunden der aus gutem Grund schon sehr skeptisch ist, da haben wir schon besser gelacht.

Aber egal. Wir wissen was wir können und wir werden unser Angebot abgeben.
Und dann schau’n wir mal.

Lasst euch nicht verrückt machen.

SM

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