Denn nur richtig nass lassen sich alte Tapeten möglichst leicht entfernen.
Wenn wir ehrlich sind, dann ist Tapeten abkratzen wirklich eine der unbeliebtesten Arbeiten in unserem Job.
Denn selbst Tapeten die mit dem Label ‚trocken abziehbar‘ versehen sind, sträuben sich oft genug hartnäckig dagegen sich vom Untergrund zu trennen. Von den mehrlagigen Tapetenschichten in Kölner Altbauten möchte ich lieber gar nicht erst sprechen.
Selbst wenn es nur eine Lage Raufasertapete in einem, sagen wir mal fünf Jahre alten Haus ist, bedeutet das nicht, dass sie leicht zu entfernen wäre. Außerdem wissen wir ja nie ob der Untergrund vor der Tapezierung damals auch vernünftig grundiert wurde. Da hilft nur eines: Nass machen, nass machen, nass machen!
Viel Wasser, mit einem Tapetenlöser drin (zur Not tut’s auch ein einfaches Spülmittel) immer wieder auf die Wand aufgetragen.
Aus eigener Erfahrung geht’s am effektivsten mit einer Gartenspritze, mit der Rolle landet doch das meiste auf dem Boden. Wenn ihr dann ein Loch in der Abdeckung habt, suppt die Brühe auf den Oberboden durch. Ein Nervenkitzel den wir, gerade bei Holzböden nicht brauchen.
Zehn Liter für ein normal großes Zimmer sind absolut keine Seltenheit. Ich mache die Wände, oder auch die Decke, mindestens fünf mal nass bevor ich den Kratzspachtel in die Hand nehme. Und auch während ich schon kratze, mache ich zwischendurch immer wieder die Tapeten nass.
Und wenn es mal gar nicht geht, dann hilft vielleicht noch ein Tapetenperforierer (oder auch Igel genannt).

Der TP220 von Festool
Dieses martialische Gerät durchlöchert die Tapeten und ermöglicht so dem Wasser/Tapetenlöser das Eindringen in die Papierschichten. Gerade wenn die Tapeten mit einer wasserfesten Farbe überstrichen wurde ist eine solches Werkzeug zu empfehlen.
Jetzt nur noch darauf achten die Müllsäcke nicht zu voll, bzw. nicht zu schwer zu machen und fertig ist die Laube.
Gutes gelingen.
SM